Ein kleiner Rundgang durchs Museum

Nach mehr als 30 Jahren war es an der Zeit, den Museumsbesuchern eine zeitgemäßere Präsentation der Dauerausstellung anzubieten und technisch den Ansprüchen eines modernen Museums gerecht zu werden. Dabei wurde besonderer Wert auf eine gegenständliche und lebendige Darstellung gelegt.

Die Abbildung zeigt einen Themenbereich der Neugestaltung - u.a. einen wandernden Händler, der seine Waren an der Straßenkreuzung anbietet, welche der Entstehungsgrund der damaligen römischen Siedlung (Vicus) - und dem heutigen Stettfeld ist.

Über unseren römischen Tellerrand hinaus, schauen wir im Untergeschoss in die Vorgeschichte Stettfelds. Hier finden sich Funde aus der Zeit der ersten Bauern, der Bandkeramik, Grabfunde der Urnenfelderkultur und Keramik der Kelten. Ein Reibstein zum Getreidemahlen, Silexmesser und Tonwirtel mit Wolle zum Spinnen, bieten als anfassbare Kopien den kleinen und großen Besuchern ein anschauliches Bild vom Leben unserer Vorfahren.

Im Erdgeschoss gliederte Museumgestalter Markus Ege das antike Stettfeld in verschiedene Themenbereiche:

Die Hervorhebung einer Straßenkreuzung verdeutlicht die Entstehungsgrundlage der Siedlung. Anhand der Thematisierung von Verkehr und Transport auf der Straße sowie der Darstellung von Handel und Handwerk der römischen Bevölkerung, wird die Einbindung der Exponate vorwiegend über Lebensbilder erreicht. Die haptische Wahrnehmung wird durch einen nachempfundenen Wege- und Straßenbelag, die Inszenierung der Lebens- und Wohnaspekte im antiken Vicus durch Aquarelle an den Wänden verstärkt. Dazu gehört natürlich auch die Darstellung von Gräberfeld und Totenkult sowie Szenen aus der alltäglichen Götterverehrung.

Im Obergeschoss beeindruckt vor allem ein großes Diorama des antiken Ortes, welches gut die natürliche Lage des Ortes mit Gräberfeld, dem Industriegebiet und der in unserer Region einzigartigen Palastvilla mit ca. 120 m Frontlänge veranschaulicht.

Für Plastizität sorgen Figuren des Tübinger Künstlers Thomas Waldner. Er schuf Modelle aus Abfallkartonagen, wie z.B. einen Ochsenkarren und einen Wanderhändler. Ein wesentlicher Bestandteil der Neugestaltung ist ein mehrsprachiges Audioguide-System. Alle Museumsbesucher können mit einem entsprechenden Gerät in Deutsch, Englisch und Französisch Informationen an den Themeninseln und den thematisch dazugehörigen originalen Exponaten mit Hilfe von QR-Codes abrufen. Außerdem vermitteln digitale Bilderrahmen weitere Informationen zu den einzelnen Themenbereichen.