Stettfelder Abendvorträge 2024

Der Freundeskreis Römermuseum Stettfeld e.V. möchte auf dieser Seite auf eine in der Region bekannte und beliebte Institution - die Stettfelder Abendvorträge - aufmerksam machen. Nachfolgend ein Überblick über die Vorträge in 2024/25.

„Weinanbau seit der Römerzeit“? - Wenn die Vorstellungswelt auf Tatsachen trifft

Referent/in:   Herr Enrico DeGennaro, Römermuseum Güglingen
Zeit: 19 Uhr
Ort: Römerkeller (Stettfeld)
Eintritt: 4 €, Schüler & Studenten 2 €
Veranstalter:   Freundeskreis Römermuseum Stettfeld

Gebetsmühlenartig wiederkehrend wird seit Jahrzehnten insbesondere im Tourismusmarketing mit einer Kontinuität geworben, die den Weinanbau in Baden-Württemberg in römischen Ursprüngen fußen lässt. Doch was ist dran an dieser gerne und ebenso häufig wie hartnäckig kolportierten Annahme?

Ist sie lediglich ein gerne allseits aufgegriffener, verkaufsfördernder Marketing-Gag findiger Vertriebsstrategen oder war tatsächlich die nur rund eineinhalb Jahrhunderte währende Phase römischer Besiedlung im heutigen Baden-Württemberg dazu angetan, den Okkupatoren auch in dieser Hinsicht als Zivilisations- und Kulturbringern huldigen zu können?

Der Vortrag beleuchtet Hintergründiges zum Weinanbau von seinen Anfängen bis in die Frühe Neuzeit und skizziert dabei auch u.a. die römischen Weinfeste oder etwa die höchst zwiespältig betrachtete Rolle des Gottes Bacchus.

Gott Silvanus mit Winzermesser Bildrechte: Enrico DeGennaro, Güglingen

Wo lag Herodots Pyrene? Neue Ausgrabungen und Forschungen zur frühkeltischen Zeit zwischen Bodensee und Neckar

Referent/in:   Herr Prof. Dirk Krausse, Esslingen
Zeit: 19 Uhr
Ort: Römerkeller in Stettfeld
Eintritt: 4 €, Schüler & Studenten 2 €
Veranstalter:   Freundeskreis Römermuseum Stettfeld e.V.

„Um 450 v. Chr. erwähnte der griechische Historiker Herodot im Zusammenhang mit dem Donauursprung eine keltische Stadt mit Namen Pyrene. Dieses Pyrene ist damit der älteste namentlich erwähnte Ort Mitteleuropas. Aber wie zuverlässig ist diese Nachricht? Hat es diese Keltenstadt Pyrene tatsächlich gegeben? Und falls ja, wo genau hat sie gelegen? Seit ihrer Entdeckung in den 1950er Jahren wird diskutiert, ob es sich bei der archäologischen Fundstätte Heuneburg bei Herbertingen-Hundersingen an der oberen Donau möglicherweise um Pyrene handeln könnte. Allerdings bestanden auf Grund der archäologischen Fundlage und der verwirrenden historischen Quellenlage in der archäologischen Forschung immer auch erhebliche Zweifel an dieser These. Erst die aktuellen Ausgrabungen und Forschungen der letzten Jahre haben die wirklichen Dimensionen dieses frühkeltischen Machtzentrums schlagartig vor Augen geführt. Inzwischen kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Heuneburg im 6. Jh. v. Chr. eine Stadt mit einer Ausdehnung von über 1km2 und mit mehreren Tausend Einwohnern war. Zu dieser Stadt gehörte ein komplexes System aus Gräberfeldern, Straßen, Flusswegen, Kultplätzen und monumentalen Befestigungen. Der Vortrag stellt die zum Teil spektakulären archäologischen Neuentdeckungen vor und führt neue Argumente für die These an, dass es sich bei der Heuneburg und ihrem Umfeld sehr wahrscheinlich um Herodots Pyrene und damit den ältesten historisch genannten Ort Mitteleuropas und Deutschlands handelt“.

Quelle: © Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/Faber Courtial