Sonderausstellung 2009
Ganz schön bunt – So könnte es gewesen sein
Der Freundeskreis Römermuseum und das von ihm betreute Museum sind 25 Jahre alt und immer noch sehr aktiv. Die Sonderausstellung 2009 im Römermuseum Stettfeld zur weiteren Belebung des Museumsbesuchs im Jubiläumsjahr vom 29. März - 13. September 2009 sollte deshalb etwas ganz Besonderes sein.
Angeregt durch die Diskussion der Fachleute und Ausstellungen zum Thema farbiger Plastiken in der Antike, haben wir uns entschlossen, auch unsere Besucher durch Gegenüberstellung von farbigen und nicht farbigen Ausstellungsstücken anzuregen. Statuen, Denkmäler, kleine Skulpturen, Reliefs aus römischer Zeit können teils als Originale im Fundzustand, teils als Repliken mit den phantasievoll bemalten Repliken der gleichen Objekte verglichen werden.
Der besondere Reiz dieser Ausstellung besteht nun darin, dass neben vielen Anschauungsobjekten, die als Repliken von Ausstellungstücken anderer Museen gezeigt werden, museumseigene Fundstücke von der Stettfelder Gemarkung aufwändig dupliziert und sorgfältig ergänzt und bemalt wurden. Die kunstvolle Bearbeitung der Repliken führt nun dazu, dass die Besucher, die den bisherigen Zustand der betreffenden Objekte aus früheren Besuchen kannten, häufig äußern, dass die neuen Darstellungen viel ansehnlicher und anschaulicher sind als die originalen. Wenn man zudem bedenkt, dass in römischer Literatur oft vom Reiz der bunten Plastiken die Rede ist, ist es sicher verzeihlich, wenn die Bemalung zwar mit den prinzipiellen Techniken und Farben der römischen Wandmalerei z. B. aus Pompeji übereinstimmt, doch die Details hinsichtlich der gewählten individuellen Farbgebung der Phantasie von heute überlassen bleiben. Die Ausstellung wird ergänzt durch kurze wissenschaftliche Ausflüge. Bildtafeln erläutern die Zusammensetzung der Farben und weisen auf die antike Maltechnik hin. Auch die Nachbildung der Farbsubstanzen und der benutzten Werkzeuge werden gezeigt.
Der Archäologe Dr. Peter Knötzele hat den Ausstellungsaufbau wissenschaftlich begleitet und den kunstsinnigen Malermeister Bruno Deutsch bei der Erstellung der farbigen Repliken beraten. Die größte Herausforderung dabei war, den Herkules von Stettfeld aus dem gefundenen Torso zu einer bunten Komplettstatue wieder erstehen zu lassen, was auch dank der gemeinsamen Anstrengungen von den Malermeistern Vater und Sohn Deutsch und einer Enkelin gut gelang.