Der Freundeskreis Römermuseum Stettfeld e.V. möchte auf dieser Seite auf eine in der Region bekannte und beliebte Institution - die Stettfelder Abendvorträge - aufmerksam machen. Nachfolgend ein Überblick über die Vorträge in 2024/25.
Schön wie Kaiserin Livia, wohlriechend wie Königin Cleopatra: Kosmetik und Haarpflege im antiken Rom
Referent/in:
Frau Tiana Rutz, Heidelberg
Zeit:
19 Uhr
Ort:
Römerkeller in Stettfeld
Eintritt:
4 €, Schüler & Studenten 2€
Veranstalter:
Freundeskreis Römermuseum Stettfeld e.V.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie sich die Römer und Römerinnen in der Antike geschminkt haben? Welche Düfte besonders „in“ waren? Oder ob die Römer:innen auch zum Friseur gegangen sind? In dem Vortrag von Tiana Rutz, Studentin der Klassischen Archäologie und Alten Geschichte an der Universität Heidelberg, lernen Sie das antike römische Schönheitsideal kennen. Anhand von archäologischen Funden und wissenschaftlichen Analysen erfahren Sie Neues über die Herstellung, Entwicklung und Nutzung von Kosmetika, sowie den typischen Frisurentypen in der Römerzeit. Proben rekonstruierter Cremes, Schminke und Parfüms lassen Sie mit allen Sinnen in die Antike eintauchen.
Ein Schiff wird kommen - Das Wrack von Uluburun und seine Ladung
Referent/in:
Frau Dr. Claudia Braun, Mannheim
Zeit:
19 Uhr
Ort:
Römerkeller in Stettfeld
Eintritt:
4 €, Schüler & Studenten 2€
Veranstalter:
Freundeskreis Römermuseum Stettfeld e.V.
Um 1320 v. Chr. sank vor der Südküste der Türkei, bei der Landzunge Uluburun, ein Schiff, dessen Ladung aufgrund seiner Zusammensetzung ein Schlaglicht auf den globalen Handel in der späten Bronzezeit wirft. Die Ausgrabung des Wracks dauerte zehn Jahre (1984-1994) und machte über 22.000 Tauchgänge notwendig.
Das aus Zedernholz gefertigte Schiff ist ein Meisterwerk der Bootsbaukunst und befand sich auf einer Fahrt im östlichen Mittelmeerraum. Die genaue Route ist (noch) unbekannt, sicher ist aber, dass die Ladung Waren aus mehreren unterschiedlichen Regionen umfasste. Dazu gehören über 350 Kupferbarren mit einem Gesamtgewicht von knapp 10 Tonnen und 121 Zinnbarren. Außerdem wurden rund 175 blaue und türkisfarbene Rohglasbarren und 150 mit Terebinthenharz gefüllte Tongefäße entdeckt. Zu den außergewöhnlichen Handelsgütern gehören ferner Ebenholzstämme, Elefantenstoßzähne, Eckzähne von Nilpferden und Straußeneier. Zu den mehr als 18.000 geborgenen Objekten zählen auch Schmuck, Waffen und Nahrungsmittel.
Der Vortrag beleuchtet die Fragestellungen, die sich u.a. auf die Herkunft des Schiffes, der Passagiere und der unterschiedlichen Waren beziehen.
„Weinanbau seit der Römerzeit“? - Wenn die Vorstellungswelt auf Tatsachen trifft
Referent/in:
Herr Enrico DeGennaro, Römermuseum Güglingen
Zeit:
19 Uhr
Ort:
Römerkeller (Stettfeld)
Eintritt:
4 €, Schüler & Studenten 2 €
Veranstalter:
Freundeskreis Römermuseum Stettfeld
Gebetsmühlenartig wiederkehrend wird seit Jahrzehnten insbesondere im Tourismusmarketing mit einer Kontinuität geworben, die den Weinanbau in Baden-Württemberg in römischen Ursprüngen fußen lässt. Doch was ist dran an dieser gerne und ebenso häufig wie hartnäckig kolportierten Annahme?
Ist sie lediglich ein gerne allseits aufgegriffener, verkaufsfördernder Marketing-Gag findiger Vertriebsstrategen oder war tatsächlich die nur rund eineinhalb Jahrhunderte währende Phase römischer Besiedlung im heutigen Baden-Württemberg dazu angetan, den Okkupatoren auch in dieser Hinsicht als Zivilisations- und Kulturbringern huldigen zu können?
Der Vortrag beleuchtet Hintergründiges zum Weinanbau von seinen Anfängen bis in die Frühe Neuzeit und skizziert dabei auch u.a. die römischen Weinfeste oder etwa die höchst zwiespältig betrachtete Rolle des Gottes Bacchus.
Wo lag Herodots Pyrene? Neue Ausgrabungen und Forschungen zur frühkeltischen Zeit zwischen Bodensee und Neckar
Referent/in:
Herr Prof. Dirk Krausse, Esslingen
Zeit:
19 Uhr
Ort:
Römerkeller in Stettfeld
Eintritt:
4 €, Schüler & Studenten 2 €
Veranstalter:
Freundeskreis Römermuseum Stettfeld e.V.
„Um 450 v. Chr. erwähnte der griechische Historiker Herodot im Zusammenhang mit dem Donauursprung eine keltische Stadt mit Namen Pyrene. Dieses Pyrene ist damit der älteste namentlich erwähnte Ort Mitteleuropas. Aber wie zuverlässig ist diese Nachricht? Hat es diese Keltenstadt Pyrene tatsächlich gegeben? Und falls ja, wo genau hat sie gelegen? Seit ihrer Entdeckung in den 1950er Jahren wird diskutiert, ob es sich bei der archäologischen Fundstätte Heuneburg bei Herbertingen-Hundersingen an der oberen Donau möglicherweise um Pyrene handeln könnte. Allerdings bestanden auf Grund der archäologischen Fundlage und der verwirrenden historischen Quellenlage in der archäologischen Forschung immer auch erhebliche Zweifel an dieser These. Erst die aktuellen Ausgrabungen und Forschungen der letzten Jahre haben die wirklichen Dimensionen dieses frühkeltischen Machtzentrums schlagartig vor Augen geführt. Inzwischen kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Heuneburg im 6. Jh. v. Chr. eine Stadt mit einer Ausdehnung von über 1km2 und mit mehreren Tausend Einwohnern war. Zu dieser Stadt gehörte ein komplexes System aus Gräberfeldern, Straßen, Flusswegen, Kultplätzen und monumentalen Befestigungen. Der Vortrag stellt die zum Teil spektakulären archäologischen Neuentdeckungen vor und führt neue Argumente für die These an, dass es sich bei der Heuneburg und ihrem Umfeld sehr wahrscheinlich um Herodots Pyrene und damit den ältesten historisch genannten Ort Mitteleuropas und Deutschlands handelt“.